Mineralien-Mix für Methanbakterien
Methanbakterien sind sehr anspruchsvoll. Bei der Verarbeitung organischer Substanzen wie Hühnerkot, Gülle oder so genannter Energie-Pflanzen wie Mais zu Biogas stellen die Mikroorganismen nicht nur hohe Anforderungen an ihre Umgebung, sondern auch an die Qualität ihres Futters.
Um optimal und effizient arbeiten zu können, brauchen die Bakterien Spurenelemente. Denn diese steigern die Wachstumsgeschwindigkeit der Organismen und optimieren deren Zellaktivität. Spurenelemente sind Mineralstoffe, die im Gegensatz zu den Mengenelementen in verschiedenen Medien in Masseanteilen von weniger als 50 mg pro Kilogramm vorkommen. Für die Arbeit der Methanbakterien wichtige Mineralien sind Nickel, Selen und Kobalt oder auch Eisen, auch wenn dieses zu 60 mg pro Kilogramm vorkommt.
Die Mineralien dienen den Enzymen als Cofaktoren bei der Methanbildung, dem eigentlichen Energieträger in dem Gasgemisch. Ist die Konzentration der Metalle zu niedrig oder auch zu hoch, sinkt die Methanausbeute. Vor allem in Biogasanlagen, in denen nachwachsende Rohstoffen wie etwa Maissilage vergoren werden, sind die Mikroorganismen darauf angewiesen, dass sie zusätzlich Spurenelemente erhalten, damit sie optimal arbeiten können. Denn diese Rohstoffe verfügen nicht von Natur aus über die notwendige Konzentration der Spurenelemente. Doch bei der Frage, welche Spurenelemente in welcher Konzentration essentiell für den optimalen Betrieb der einzelnen Biogasanlagen sind, steht die Forschung jedoch noch relativ am Anfang ihrer Arbeit. An der österreichischen Universität Graz untersuchen Forscher den Zusammenhang von Spurenelementen und der Methanproduktion. Auch an der deutschen Hochsschule in Hohenheim bei Stuttgart wird in dieser Richtung geforscht. Denn die derzeitigen Empfehlungen für den richtigen Mineralien-Mix zur optimalen Versorgung der anspruchsvollen Methanbakterien sind kaum passgenau für die einzelnen Anlagen. So liegt die Bandbreite für Nickel beispielsweise zwischen 0,5 und 30 ppm (parts per million).